Im letzten Newsletter hab ich ja den ersten Teil meiner Breakout-Session bei den MLI Mindlead Institut MIO Tage 2024 & meine vielleicht spezielle Denke zum Thema Mut beschrieben.
Heute gehts um den zweiten Teil der Session. Darin ging es um Konflikte und wie man vielleicht ein „ganzheitlicheres Bild“ davon bekommen kann.
Obwohl wir soviel wissen, kennen wir alle diese Gedanken:
- Was ist denn jetzt los? Was macht er/sie denn jetzt wieder?
- Ich versteh das einfach nicht! Das geht doch einfach nicht!
- Das gibt es ja nicht! Das macht mich sooooo wütend!
- Ich hab doch schon alles versucht!
Also, ich habe diese Gedanken öfter, hier steht eh schon die zensierte Version, hehe… Unzensiert sehe ich eher so aus…
(meine Frau hat eben gemeint: „Ja genauso siehst du dann aus!“)
Sogar die Scheinharmonie-Apostel wissen im tiefsten Inneren: Ohne Konflikte kommt man nicht durchs Leben.
Wenn man dann auch noch versteht, das „Organisationen um Konflikte herum gebaut sind“, dann wird sowieso klar, dass eine gute Konfliktregulations-kompetenz essentiell ist.
Du kannst Konflikte nicht vermeiden. Du kannst dir dann nur aussuchen, trägst du ihn im INNEN oder AUSSEN aus.
„Wenn man einen Konflikt vermeiden will, dann hat man schon zwei davon.“
Beide Zitate sind wie so oft von Klaus Eidenschink.
Ich glaub schon, dass ich in den letzten Jahren viel über Konflikte gelesen und sie auch wertschätzen gelernt habe. Dennoch geht es mir immer mal wieder so, dass ich auf den ersten und auch auf den zweiten Blick nicht gebacken bekomme, was jemanden motiviert „offensichtlichen“ Blödsinn zu machen!
Und wenn ich ehrlich bin, dann ist mein Verhalten oft genauso Blöd und ich versteh es nicht.
Tja, und dann steh ich da und frage mich, was da los ist?
Die hervorragende Literatur, gibt mir als „verkopften“ & „anwendungsorientierten“ Menschen, der gern Halt in Struktur sucht, nichts an die Hand, das ich tatsächlich anwenden kann. Nichts Ganzheitliches, nichts zum damit arbeiten, …
Es gibt immer nur Fragmente!
Es gibt die 4 Ohren, Eisbergmodell, Glasl, Teufelskreise, es gibt GFK, es gibt Antreiber, uvm., aber etwas das Konflikte ganzheitlich darstellen kann, das zeigt wie all diese Modelle zusammenspielen, sowas hab ich noch nicht gefunden.
Nachdem ich nicht gern den Kopf in den Sand stecke, gibts nur einen Weg.
Richtig, ich bastle dann immer meine eigenen Vorlagen. In diesem Fall war es …
Der Konflikt-Spiegel
Um Licht ins Dunkel von Konfliktsystemen zu bekommen, hab ich da einiges reingepackt. Schau gern mal selbst, was du alles so siehst.
Was ist da alles drinnen?
Die Schlaufüchse unter euch erkennen die Syntax der Gewaltfreien Kommunikation gleich raus. Ich hab sie visualisiert und noch etwas gepimpt. Ich hab auch den Teufelskreislauf von Schulz von Thun reingeknetet. Ebenso sind die Antreiber, die 4 Ohren und die Transaktionsanalyse reingewebt. Sehr wichtig ist auch die Unterscheidung zwischen primären und sekundären Gefühlen.
Für was kannst du ihn verwenden?
- Du kannst ihn zur Selbstreflexion von Konflikten im Außen aber auch im Innen (das Inneres Team lässt grüßen) verwenden. Und glaub mir eins, die Chance ist hoch, dass du deine Verhaltensweisen in Konflikten ganz neu sehen wirst.
- Noch mehr wirst du Entdecken, wenn du deinen „Konfliktpartner“ einlädst und ihr gemeinsam daran arbeitet. Natürlich geht das nicht immer, aber manchmal streitet man sich auch, obwohl beide Parteien eh eine Lösung wollen… Man findet sie nur nicht.
- Aber auch zur Analyse von „fremden“ Konflikte, sowie im Coaching bzw. in der Mediation ist der Spiegel fein anwendbar.
Ebenso hast du schon ein wunderbares GFK Gespräch vorskizziert, du weißt ja:
„Das Gespräch ist die einzige Brücke zwischen den Menschen.“ – Albert Camus
Wie funktioniert der Konfliktspiegel?
- Mehr oder weniger arbeitest du dich von oben nach unten. Folge einfach den Sektionen 1 bis 4. Oft reichen auch schon Teile davon für das notwendige AHA Erlebnis. Wenn du Details wissen willst, lass es mich einfach wissen. Ich freu mich sehr über einen spannenden Gedankenaustausch.
Was ist das Ergebnis von einem ausgefüllten Konfliktspiegel?
Dort wo sonst nur Gedanken und Worte rastlos Klarheit suchen und alles schwammig ist, wird das gesamte Konfliktsystem auf einmal sichtbar… und das auch noch für beide Konflikt-Parteien.
Das Spieglein Spieglein fertig ausgefüllt, zeigt das Konfliktsystem ganz enthüllt.
„Learning to see“ ist zwar im Lean sehr bekannt, aber sonst eher noch nicht. Das was der A3 Kaizen im Lean ist, ist mein Konfliktspiegel für Konfliktsysteme! 😉 Das Herzstück ist wie im Lean eine gründliche Kernursachenanalyse. Hier halt nicht am „Gemba“, d.h. am „Point of Cause“ bzw. am „Point of Occurence“, sondern im Unterbewusstsein. Root Cause Analysis quasi zwischen den Ohrwaschln. 🥳
Wenn das mal alles so vor dir sichtbar wird, dann siehst du den Konflikt garantiert vollständiger und ganzheitlicher. Und das ist doch eine feine Voraussetzung um sich aufeinander zuzubewegen. Das ist genau das, was ich meine, wenn ich sage:
Ich will theoretische Dinge praktisch anwendbar machen!
Du willst du Vorlage?
Du kriegst sie gerne. Damit ich weiß wer sie mag, lass mir einen Kommentar und ein Like auf Instagramm da!
Wenn dir der Spiegel wirklich gut gefällt, freu ich mich natürlich auch, wenn du den Beitrag repostest und / oder Freunde in den Kommentaren erwähnst.
Ich gebs zu, ich will im LinkeIn Algorithmus ein paar Meter nach vorne machen.
Und hier auch noch ein kleiner Spoiler. Wenn dir trotz transparentem Konfliktsystem nichts einfällt, was du verändern kannst um den Konflikt passend zu regulieren, dann warte gern auf meinen nächsten Newsletter.
Ich hab mir auch zum genialen Buch von Klaus Eidenschink eine Arbeitsvorlage gemacht. Die gibts dann in einem der nächsten Newsletter.
Das wars für heute…
